Der Londoner Busfahrer David O’Sullivan, führendes Mitglied des Aktionskomitees der Londoner Busarbeiter, hat eine eindringliche Videobotschaft zur Unterstützung des mutigen fünfmonatigen Streiks von mehr als 70.000 Busfahrern, Fahrkartenkontrolleuren, Mechanikern und Hilfskräften im indischen Bundesstaat Maharashtra veröffentlicht.
Mehr als 70.000 Beschäftigte der staatlichen Busverkehrsgesellschaft befinden sich seit dem 4. November 2021 in einem unbefristeten Streik. Ihr Kampf ist von globaler Bedeutung. Sie haben sich den brutalen Repressalien der Unternehmensleitung und den Gerichten widersetzt, die ihre Arbeitskampfmaßnahmen wiederholt für illegal erklärt haben. Sie mussten ihren Streik auch gegen die mehr als zwei Dutzend Gewerkschaften führen, die behaupten, sie zu vertreten. Die Gewerkschaften beugten sich den Gerichten und zogen ihre Unterstützung für den Streik zurück, noch bevor er begann.
O’Sullivan, dessen Botschaft letzte Woche auf Englisch und Hindi veröffentlicht wurde, ruft Verkehrsarbeiter in der ganzen Welt auf, den Streikenden zu Hilfe zu kommen. „Die Busfahrer in Maharashtra sind eine Inspiration für alle Arbeiter“, erklärte er in seinem fünfminütigen Video.
O’Sullivan wurde im Februar 2021 vom Busunternehmen Metroline entlassen, weil er während der Covid-19-Pandemie für die Rechte seiner Kollegen auf einen sicheren Arbeitsplatz eingetreten war. Er kämpft seither für seine Wiedereinstellung.
Die Busfahrer in Maharashtra sind von Privatisierung bedroht. Sie fordern, dass die staatseigene Busgesellschaft von Maharashtra (Maharashtra State Road Transport Company, MSRTC) vollständig mit der bundesstaatlichen Verwaltung zusammengelegt wird. Die Beschäftigten des Bundesstaates haben eine bessere Arbeitsplatzsicherheit, bessere Löhne und bessere Sozialleistungen als die Beschäftigten von Unternehmen des öffentlichen Sektors. Die Regierung des Bundesstaates hat jedoch einen solchen Zusammenschluss ausgeschlossen und den Streikenden mit Massenentlassungen gedroht.
Am 6. April wies der Oberste Gerichtshof von Bombay die Streikenden der MSRTC an, bis zum 15. April an die Arbeit zurückzukehren. Ihnen droht nicht nur der Verlust ihres Arbeitsplatzes, sondern auch eine Massenverhaftung.
Die Arbeiterinnen und Arbeiter in Maharashtra haben ihren Streik fünf Monate lang mit enormer Entschlossenheit durchgehalten und dabei Suspendierungen, Entlassungen und anderen Repressalien des Unternehmens getrotzt. Sie haben nicht eine einzige Rupie an Streikgeldern erhalten.
Ihr Kampf ist jedoch vor allem deshalb in großer Gefahr, weil die nationalen Gewerkschaftsverbände und die vorgeblich „linken“ Parteien, angeführt von den stalinistischen Parteien CPI und CPM, ihren Kampf absichtlich isoliert haben. Die stalinistisch geführten Gewerkschaftsverbände haben nichts unternommen, um den Kampf in Maharashtra breiter bekannt zu machen, geschweige denn, Arbeiter zu ihrer Verteidigung zu mobilisieren.
Während des jüngsten zweitägigen Generalstreiks gegen die Spar- und Privatisierungspolitik des BJP-Premierministers Narendra Modi haben die Gewerkschaftsverbände, die Dutzende Millionen von Arbeitern vertreten, den langanhaltenden Streik der Busfahrer in Maharashtra mit keinem Wort erwähnt und ihre erzwungene Isolation aufrechterhalten.
Umso dringlicher ist es, dass Arbeiter in aller Welt den Busfahrern in Maharashtra zu Hilfe kommen. Sie dürfen mit ihrem Kampf nicht allein gelassen werden! Wie O’Sullivan in seiner Videobotschaft erklärt, ist ihr Kampf Teil einer neuen Phase des globalen Klassenkampfes.
Die World Socialist Web Site und die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees (International Workers’ Alliance of Rank-and-File Committees, IWA-RFC) rufen Arbeiter überall auf, den Kampf in Maharashtra zu unterstützen. Teilt die heutige Videobotschaft aus London mit euren Kollegen, Familien und Freunden. Schickt Nachrichten und Statements von euren Arbeitsplätzen zur Unterstützung des entschlossenen Kampfes in Indien.
Wie O’Sullivan in seiner Unterstützungsbotschaft an die Arbeiter in Maharashtra abschließend sagt: „Euer Kampf ist unser Kampf!“
Sendet hier eure Unterstützungsbotschaften an die WSWS.
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