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Socialist Equality Party
Die historischen und internationalen Grundlagen der Socialist Equality Party

Die leninistisch-trotzkistische Theorie der Partei

122. Nach der Spaltung schrieb Cannon über die wesentlichen Fragen im Hinblick auf die politischen Prinzipien, die aufgekommen waren. Er betonte dabei den unversöhnlichen Gegensatz zwischen Marxismus und den spontaneistischen Konzeptionen von Pablo und Mandel.

„Wir allein richten uns uneingeschränkt nach Lenins und Trotzkis Theorie der Partei als der bewussten Avantgarde und ihrer Rolle als Führung im revolutionären Kampf. Diese Frage wird brennend aktuell und ist in der gegenwärtigen Epoche wichtiger als alle anderen.

Das Problem der Führung nun beschränkt sich nicht auf die spontanen Erscheinungen des Klassenkampfes in einem lang hingezogenen Prozess, ja nicht einmal auf die Eroberung der Macht in diesem oder jenem Land, wo der Kapitalismus besonders schwach ist. Es ist vielmehr eine Frage der Entwicklung der internationalen Revolution und der sozialistischen Umwandlung der Gesellschaft. Wer die Annahme zulässt, dass dies automatisch geschehen könnte, gibt in Wirklichkeit den ganzen Marxismus auf. Nein, es erfordert bewusstes Handeln, und dazu ist die Führung der marxistischen Partei, die das bewusste Element im historischen Prozess darstellt, unerlässlich. Keine andere Partei taugt dafür. Keine andere Tendenz in der Arbeiterbewegung kann als hinlänglicher Ersatz angesehen werden. Aus diesem Grund ist unsere Haltung gegenüber allen anderen Parteien und Tendenzen unversöhnlich feindlich.

Wenn die Kräfteverhältnisse eine Anpassung der Kader der Avantgarde an Organisationen erfordern, die momentan von solchen feindlichen Tendenzen beherrscht werden – von Stalinisten, Sozialdemokraten, Zentristen –, dann muss eine solche Anpassung stets als eine taktische Anpassung gesehen werden, die dazu dient, den Kampf gegen sie zu erleichtern, niemals, um ihnen die entscheidende historische Rolle zuzuschreiben, während den Marxisten die zweitrangige Aufgabe überlassen bleibt, freundliche Ratschläge zu erteilen und ,loyale‘ Kritik zu äußern.“[80]


[80]

ebenda, S. 248-49