Roger Waters fordert Freilassung des ukrainischen Trotzkisten Bogdan Syrotjuk

In den letzten Tagen hat die Kampagne für die Freilassung des ukrainischen Trotzkisten Bogdan Syrotjuk Fahrt aufgenommen. Syrotjuk ist erst 25 Jahre alt und leidet an gesundheitlichen Problemen, er wurde am 25. April vom ukrainischen Geheimdienst SBU verhaftet. Grund ist sein sozialistischer Widerstand gegen die rechtsextreme Selenskyj-Regierung und den von der Nato angezettelten Krieg gegen Russland in der Ukraine.

Syrotjuk wird in einem Gefängnis des SBU, der von faschistischen Elementen durchsetzten Geheimpolizei, festgehalten. Sollte er schuldig gesprochen werden, droht ihm eine mindestens fünfzehnjährige, möglicherweise auch lebenslange Haftstrafe. Das kommt in der heutigen Ukraine praktisch einer Todesstrafe gleich.

Am 8. Mai hat Roger Waters, Mitbegründer und Leadsänger der Rockband Pink Floyd, auf X/Twitter Syrotjuks Freilassung gefordert. Waters teilte mit seinen mehr als 600.000 Followern die Videobotschaft von David North, dem Vorsitzenden der internationalen Redaktion der World Socialist Web Site. Waters, der für seine prinzipientreue Haltung gegen Krieg und als Verteidiger von Personen wie Julian Assange allgemein bekannt und respektiert ist, schrieb: „Freiheit für Bogdan Syrotjuk, und Danke an David North, der Selenskyj als das entlarvt hat, was er ist.“

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Roger Waters Botschaft hat mit über 50.000 Lesern zu einer größeren Reichweite der Kampagne beigetragen: Am Donnerstag erreichte North' ursprüngliche Videobotschaft auf X/Twitter schon mehr als 106.000 Leser. Fast 1.500 haben die Petition für Bogdan Syrotjuks Freilassung unterschrieben.

In Spanien erschien David North‘ Erklärung, in der er Syrotjuks Freilassung fordert, auf der linken Nachrichtenseite Rebelión. Auch der Journalist Aron Mathé von der US-Nachrichtenseite The Grayzone hat die Erklärung auf Twitter/X geteilt.

In Lateinamerika veröffentlichte die Nachrichtenseite der Partido Obrero trotz ihrer beträchtlichen und ausführlich dokumentierten Differenzen mit dem Internationalen Komitee einen Bericht über Bogdan Syrotjuks Verhaftung. Zu Recht erklärt sie, dass dies Teil des Vorgehens des Selenskyj-Regimes gegen linke Bewegungen ist. Zum Schluss des Artikels heißt es: „Der Kampf für Bogdans Freiheit ist Teil des Kampfes gegen imperialistischen Krieg, Völkermord und Faschismus. Freiheit für Bogdan Syrotjuk jetzt!“

In der Türkei haben in den letzten Tagen mehrere Medien über den Fall berichtet. Die Tageszeitung der Arbeiterpartei (EMEP) Evrensel Gazetesi, deren Twitter/X-Account fast 840.000 Follower hat, berichtete über den Fall und die WSWS–Kampagne zu Syrotjuks Verteidigung. Auch die türkische Journalistin Ceyda Karan erwähnte den Fall am Mittwoch in ihrer Radiosendung auf Sputnik Türkiye, desgleichen die türkischen Nachrichtenseiten dokuz8HABER und Tüb Haberler, die ebenfalls über Syrotjuks Verhaftung und die Kampagne zu seiner Verteidigung berichteten.

Auch unter Arbeitern und Jugendlichen weltweit stößt die Kampagne auf wachsende Unterstützung. In Australien hat das Aktionskomitee der Lehrkräfte eine Resolution zu Syrotjuks Verteidigung verabschiedet. In Australien haben auch mehrere Clubs der International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) ähnliche Resolutionen verabschiedet, in denen sie Bogdans Freilassung fordern und ankündigen, sich „unter Studierenden und Jugendlichen im Rahmen des globalen Kampfs für seine Freiheit einzusetzen“.

In Deutschland hat das Aktionskomitee Bahn eine Resolution verabschiedet, in der es nachdrücklich Syrotjuks Freilassung fordert und auf die breiteren politischen Implikationen des Falls hinweist, die mit dem Nato-Krieg gegen Russland und dem Völkermord im Gazastreifen zusammenhängen. Darin heißt es:

Wir haben als Aktionskomitee bereits in einem früheren Aufruf stark und eindeutig gegen die Unterstützung des Kriegs in der Ukraine durch die Bundesregierung und gegen die anhaltenden Waffenlieferungen protestiert.

Wir betonten damals, dass die Behauptung der Bundesregierung und der Medien, die Waffenlieferungen und die Kriegsunterstützung dienen der Abwehr und der Verteidigung, eine üble Lüge ist. Die Waffen und die Munition aus deutscher Produktion töten Menschen, Soldatinnen und Soldaten genauso wie die Zivilbevölkerung. Der Massenmord an Frauen und Kindern in Gaza ist keine Selbstverteidigung. Das sinnlose Gemetzel an der ukrainisch-russischen Front dient nicht der Verteidigung der Ukraine, sondern der Niederwerfung und Aufteilung Russlands.

Die Verhaftung von Bogdan Syrotjuk macht deutlich, wie wichtig und dringend es ist, jetzt aktiv zu werden. An den Universitäten werden Anti-Kriegsproteste brutal unterdrückt. Morgen können bereits Kolleginnen und Kollegen die gegen die Militärtransporte vorgehen, verfolgt werden. Das darf nicht zugelassen werden! Der Kampf gegen die Verhaftung von Bogdan Syrotjuk ist ein wichtiger Bestandteil des Kampfs gegen Krieg und Diktatur.

Die WSWS erhält auch weiterhin Zuschriften von Lesern aus der ganzen Welt, die die politische Verfolgung Syrotjuks zurückweisen, u.a. aus Griechenland, den USA und Russland. Wladimir Wolkow, ein Anhänger der WSWS aus Russland, erklärte: „Ich verurteile die Verhaftung von Bogdan Syrotjuk durch den Sicherheitsdienst der Ukraine auf das Schärfste. Syrotjuk ist ein sozialistischer Gegner des faschistischen Selenskyj-Regimes und des von der Nato angezettelten russisch-ukrainischen Krieges. Freiheit für Bogdan Syrotjuk!“

Robert aus den USA schrieb: „Die Verhaftung von Bogdan Syrotjuk ist nur eins der zahllosen Verbrechen, finanziert und ermöglicht durch die Milliarden, die Biden und der Kongress über die ganze Welt verteilen, um im Namen von 'Freiheit und Demokratie' Politiker wie Selenskyj hochzuhalten.“ John schrieb: „Ich bin Bürgerrechtsanwalt in Kalifornien und habe mich auf den Kampf gegen Polizeirepression spezialisiert. Bogdan und alle Gefangenen, die weltweit unter politischen Anschuldigungen festgehalten werden, müssen frei kommen.“ Frederick Smith, ebenfalls aus den USA, schrieb der WSWS: „Ich fordere die Behörden der Ukraine auf, Bogdans Verhaftung und Inhaftierung wegen angeblicher Unterstützung der Interessen Russlands zu überdenken. Bogdan ist weltweit als Gegner Putins und des Überfalls auf die Ukraine bekannt. Er und ich kämpfen für die Einheit der Arbeiterklasse auf der ganzen Welt. Bitte lassen Sie Bogdan sofort frei.“

Die wachsende Unterstützung für Bogdan Syrotjuks Freilassung hat vor dem Hintergrund der anhaltenden Massenprotestbewegung gegen den Völkermord im Gazastreifen große objektive Bedeutung. David North erklärte zu Beginn der Kampagne für Syrotjuks Freilassung:

Die Arbeiterklasse und die Jugend empören sich auf der ganzen Welt zu Recht über den verbrecherischen Krieg, den Israel mit Unterstützung der Biden-Regierung und der Nato gegen die Bevölkerung von Gaza führt. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieselben Regierungen, die sich am Völkermord in Gaza beteiligen, auch den Stellvertreterkrieg in der Ukraine unterstützen. Die Gewalt in Gaza und der Ukraine sind miteinander verbundene Fronten einer globalen militärischen Eskalation, die die Menschheit mit einer nuklearen Katastrophe bedroht.

Wir fordern alle Leser auf, die Petition heute noch zu unterzeichnen, einen finanziellen Beitrag zur Entwicklung der Kampagne zu leisten, die Erklärung und die Petition so weit wie möglich zu verbreiten und die Kampagne auch durch direkte Zuschriften an die WSWS zu unterstützen.

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