Die Forderung, den ukrainischen Trotzkisten Bogdan Syrotjuk freizulassen, erhält wachsende Unterstützung durch linke Websites, Künstler, Intellektuelle, Arbeiter und Jugendliche auf der ganzen Welt. Die faschistoide ukrainische Regierung hat Syrotjuk unter dem haltlosen Vorwand ins Gefängnis geworfen, er sei ein russischer Agent.
Am Samstag widerlegte der Vorsitzende der internationalen Redaktion der World Socialist Web Site, David North, detailliert die Vorwürfe gegen Syrotjuk und erklärte: „Sie sind eine ausgewachsene Kriegserklärung an die gesamte linke und sozialistische Opposition gegen das Selenskyj-Regime und insbesondere gegen das Internationale Komitee der Vierten Internationale und seine Publikation, die World Socialist Web Site.“
Die WSWS hat erklärt, dass die Unterstützung für den Kampf zur Freilassung von Bogdan Syrotjuk ein wesentlicher Bestandteil des Kampfs gegen Krieg und für die Verteidigung der demokratischen Rechte ist.
Bereits jetzt hat sich weltweit eine beträchtliche Unterstützung entwickelt. In Finnland veröffentlichte die Antikriegs-Website Työväen Antimilitaristit, die Finnlands Beitritt zur Nato und den Völkermord in Gaza ablehnt, einen Bericht über den Fall. In der Türkei berichteten zunächst die Tageszeitung der Arbeiterpartei (EMEP), Evrensel Gazetesi, der Radiosender Sputnik Türkiye und das Online-Portal dokuz8HABER, dann die Publikation der staatskapitalistischen Organisation DSİP, marksist.org, und die linke Website direnisteyiz.org über den Fall.
Am Sonntag veröffentlichte die venezolanische linke Website Aporrea, die trotz der staatlichen Zensur die zweitgrößte linke Website des Landes ist, eine spanische Übersetzung der jüngsten Erklärung von David North. Die Website Prensa y Gente aus der Dominikanischen Republik veröffentlichte am Sonntag einen Artikel mit dem Titel „Sozialistischer Aktivist gegen den Ukraine-Krieg bemüht sich um Freilassung aus dem Gefängnis“.
Die ursprüngliche Videobotschaft, in der die WSWS die Verhaftung von Bogdan Syrotjuk bekanntgab und die Kampagne für seine Freilassung ins Leben rief, wurde alleine auf Twitter schon rund 130.000-mal angesehen.
Eine Petition, in der Bogdan Syrotjuks Freilassung gefordert wird, wurde von mehr als 1.700 Menschen unterzeichnet, u.a. aus Finnland, Taiwan, der Türkei, Australien, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Sri Lanka, den USA, Frankreich, der Schweiz und Indien.
Zu den Unterzeichnern gehören auch Roger Waters, der auch auf seinem Twitter/X-Account die Kampagne unterstützte, Dr. Ömer Faruk Gergerlioğlu, ein Abgeordneter der kurdisch-nationalistischen Partei DEM in der Türkei, Professor Ariyaratne Herath von der Wirtschaftsfakultät der Universität Peradeniya in Sri Lanka und der deutsche Historiker Christian Gerlach, ein führender Experte für die Geschichte des deutsch-sowjetischen Kriegs.
Das internationale Model, die Schauspielerin Andreja Pejic, veröffentlichte am Montag eine eindringliche Erklärung auf Instagram, in der sie ihre mehr als 500.000 Follower aufrief, die Kampagne zu unterstützen. Pejic, die im ehemaligen Jugoslawien geboren wurde und nach der Nato-Bombardierung 1999 aus der Region floh, schrieb:
Bogdan Syrotjuk ist ein äußerst mutiger junger Mann, der in der Ukraine wegen seiner in höchstem Maße prinzipienfesten Opposition gegen den tragischen Krieg zwischen der Ukraine und Russland inhaftiert wurde. Immer wenn ich über diesen Krieg lese, bricht es mir das Herz und erinnert mich an die Kriege in Jugoslawien, weil es ein Bruderkrieg ist. Menschen, die jahrzehntelang zusammengelebt haben und so viele kulturelle und historische Wurzeln teilen, bringen sich gegenseitig um. Schätzungsweise 500.000 ukrainische und 100.000 russische junge Männer wurden bisher getötet. Ich frage mich, was ihre Familien über diesen Krieg denken?
Ich habe gelesen, dass in Russland die Regierung Familien in den Städten 600 Dollar gibt, um ihre jungen Männer einzuziehen, in ärmeren Gebieten Mehl, Vieh oder Fisch. In der Ukraine werden junge Männer von Selenskyjs Armee buchstäblich in Einkaufszentren entführt und an die Front geschickt. Die Regierung hat das Fotografieren auf Friedhöfen verboten, um die hohe Zahl an Toten zu vertuschen. Sie annulliert auch die Reisepässe derjenigen, die aus der Ukraine geflohen sind, um sie zu zwingen, zurückzukommen und an der Front ohne Ausbildung zu dienen, wo sie höchstwahrscheinlich sterben werden.
Bogdan hat versucht, die Wahrheit über diesen Krieg zu sagen. Er hat sich gegen das Putin- und das Selenskyj-Regime und vor allem gegen die erbärmliche imperialistische Politik gestellt, die ganz Osteuropa zu verwüsten droht. Er hat zur Einheit der russischen und ukrainischen Arbeiterklasse aufgerufen, um den Krieg zu beenden. Jetzt wird er als Anhänger Putins verleumdet, wegen Hochverrat angeklagt und mit lebenslanger Haftstrafe bedroht, weil das Selenskyj-Regime weiß, dass dieser Krieg in der Bevölkerung immer unbeliebter wird. Der Westen will diesen Krieg fortsetzen, weil er seinen wirtschaftlichen Interessen dient.
Wie kann dieser Mann ein Putin-Anhänger sein? Das ist lächerlich. Er ist ein Sozialist, ein Trotzkist, das heißt, er kämpft für die Arbeiter. Putin ist ein Nationalist und verteidigt den russischen Kapitalismus. Putin hasst Leo Trotzki, Wladimir Lenin, die Russische Revolution und die gesamte Idee der multinationalen Einheit, die von dieser Revolution ins Leben gerufen wurde. Dass er eine Schwäche für Stalin hat, überrascht nicht. Wie alle Kapitalisten und Nationalisten hasst er die Arbeiterklasse seines Landes und auch der Welt. Es ist ihm egal, dass sein Angriffskrieg die russischen und ukrainischen Arbeiter gespalten hat. Das Gleiche gilt auch für das Selenskyj-Regime, das mit faschistischen Verehrern von Stepan Bandera verbündet ist, weil diese die zuverlässigsten Kämpfer in dem Land sind. Ganz zu schweigen von der herrschenden Klasse der USA, die mehr als froh darüber ist, wenn die ganze Ukraine und ganz Russland zerstört werden, solange ihre Konzerne nur erstklassigen Zugang zu allen kostbaren Rohstoffen bekommen...
Die Menschen in Russland und der Ukraine haben so viel gelitten, sie haben das Recht, Bogdans progressive Ideen über Einheit und Internationalismus zu hören. Diesem Mann wurden die Menschenrechte entzogen, weil seine Ideen eine Gefahr für den Status quo darstellen. Er hat nichts Falsches gemacht und verdient die Freiheit. Jeder, der an die Freiheit glaubt, sollte ihm zur Seite stehen. FREIHEIT FÜR BOGDAN SYROTJUK!
Hafenarbeiter in Sri Lanka, Postbeschäftigte in Großbritannien, Eisenbahner in Deutschland und Jugendliche und Lehrkräfte in Australien haben Resolutionen zur Unterstützung des Kampfs zu Bogdan Syrotjuks Befreiung verabschiedet.
Mary aus Australien schrieb: „Freiheit für Bogdan Syrotjuk. Beendet den Krieg in der Ukraine: Arbeiter in Russland und der Ukraine vereint euch, um für die sozialistische Weltrevolution und die Vereinigten Sozialistischen Staaten von Europa zu kämpfen! Beendet alle Kriege. Stoppt den Völkermord in Gaza.“ Oliver, ebenfalls aus Australien, unterstützte die Kampagne mit den Worten: „Bogdans Mut, sich für eine bessere Zukunft für Ukrainer und Russen einzusetzen, ist inspirierend. Freiheit für Bogdan, sofort!“
Bob aus den USA schrieb: „Die Lüge, dass in der Ukraine ein Stellvertreterkrieg gegen eine Atommacht mit Milliarden finanziert werden muss, um ,die Demokratie zu verteidigen‘, ist ein absoluter Schwindel, und das ist der Beweis. Die monströsen Lügen über Bogdan sind einfach absurd. Einen revolutionären marxistischen Kriegsgegner als russischen Agenten darzustellen, weil er schreibt und publiziert, ist nichts anderes als ein offener Angriff auf die Meinungs- und Gedankenfreiheit. Selenskyj versucht, jeden linken Widerstand gegen das Blutvergießen zu kriminalisieren und zu verleumden, weil er noch viel mehr widerwillige Männer an die Front schleppen will, damit sie für ihn und seine Nato-Herren sterben.“
Ann, eine weitere Leserin aus den USA, kommentierte: „Das Nazi-Regime [in der Ukraine] wurde vom Westen und den USA in einem Stellvertreterkrieg gegen Russland unterstützt – eine grundlegende CIA-Strategie.“
Catherine aus Neuseeland schickte der WSWS die folgende Erklärung:
Wie sehr begrüße ich die Energie und Motivation, mit der prinzipientreue junge Menschen überall die Gewalt und stinkende Heuchelei unserer Regierungen anprangern, die vor nichts haltmachen, um das universelle Streben nach Gleichheit und Demokratie zu unterdrücken.
Fangt an und fordert die sofortige Freilassung von Bogdan Syrotjuk. Genau wie er in der Ukraine verhaftet wurde, werden in den USA und an Universitäten auf der ganzen Welt Hunderte von jungen Menschen verhaftet. Bogdan muss wissen, dass alle, die bereit sind, für eine sozialistische Zukunft zu kämpfen, den Kampf teilen, dem er sich verpflichtet hat.
Lest alles, was ihr könnt. Spendet an die SEP. Findet Möglichkeiten, um die Unterstützung für Führer unserer Jugend wie Bogdan zu stärken. Und tut es jetzt, denn Bogdans Situation macht deutlich, dass unsere Reaktion gefragt ist wie nie zuvor.
Um euch an der Kampagne zu beteiligen, zu spenden und die Petition zu unterzeichnen, geht auf folgende Seite: wsws.org/freebogdan.