Die Rückkehr des Militarismus und der Rechtsruck der herrschenden Eliten wird an den Universitäten ideologisch vorbereitet. Ein Zentrum rechter Ideologie ist die Humboldt-Universität Berlin. Hier warb der Politikwissenschaftler Herfried Münkler für das von der Bundesregierung verkündete Ende der außenpolitischen Zurückhaltung und relativierte die Rolle Deutschlands im ersten Weltkrieg. Der Geschichtsprofessor Jörg Baberowski ist ein international berüchtigter Nazi-Apologet und ideologischer Vordenker der extremen Rechten. Seine Schriften sind geprägt von der Verharmlosung des Nationalsozialismus und der Verbrechen des Dritten Reichs. „Hitler war kein Psychopath, er war nicht grausam. Er wollte nicht, dass an seinem Tisch über die Judenvernichtung geredet wird“, erklärte er 2014 im Spiegel.
Die Jugendorganisation der Sozialistischen Gleichheitspartei IYSSE (International Youth and Students for Social Equality) wenden sich entschieden gegen diese üble Geschichtsfälschung und Relativierung der Nazi-Verbrechen. In zahlreichen Artikeln, auf Veranstaltungen und auf Flugblättern zeigten sie auf, wie die Universitäten in Zentren für rechte und militaristische Ideologie verwandelt werden und traten dieser Entwicklung entgegen. Während sie überwältigende Unterstützung von Studierenden erhielten, stellten sich Professoren, Universitätsleitung, Politiker und Medien hinter den rechtsradikalen Professor Baberowski.
Die Auseinandersetzung an der HU ist kein Einzelfall sondern Bestandteil einer breiteren Entwicklung. Der Fall des Juraprofessors Thomas Rauscher an der Universität Leipzig und die Vorlesung des AfD-Gründers Bernd Lucke, die in Hamburg mit Polizeigewalt gegen studentischen Widerstand erzwungen wurde, sind weitere Beispiele in Deutschland. Auch international führt die IYSSE einen konsequenten Kampf gegen rechte und militaristische Ideologien, wie jüngst an der University of Cambridge gegen den Eugeniker Noah Carl.